Clemens Kirsch Architektur

Bernoulli

Im Kontext

Der neue Stadtbaustein am prominenten Eckgrundstück der geschwungenen Bernoullistraße, tritt als Vermittler zwischen dem im Westen entstehenden Quartier, den bestehenden Schulbauten im Norden und den im Osten und Süden angrenzenden Wohn-Riegeln in Erscheinung.

Geleitet von diesem städtebaulichen Ansatz und zugunsten eines verringerten Fußabdruckes wurde die Konzeption der vorgelegten Machbarkeitsstudie (zwei Riegel) weiterentwickelt und geschärft. Drei Baukörper, zwei von ihnen verbunden durch eine zweigeschossige Sockelzone, positionieren sich auf dem Areal und ermöglichen ein Öffnen der Baustruktur Richtung Schrödingerplatz.

Die Vereinigung der nördlichen Solitäre ermöglicht das Weitertragen der klaren Definition der Straßenkante im Norden und bietet den gegenüberliegenden Schulbauten mit dem im Sockel befindenden Kindergarten ein nutzungsgleiches kommunikatives Gegenüber.

Zum anderen ermöglicht dies die Schaffung eines beruhigten Grünraumkontinuums im Süden, das sich dreiseitig in die Umgebung öffnet und damit den Mehrwert der Weitläufigkeit über die Grenzen des Bearbeitungsgebiets hinausträgt.

Das differenziert gestaltete Stadtbild unterstreicht eine klare Adressbildung, da das Konzept eine Erschließung durch drei separate natürlich belichtete Stiegenhaus Kerne für je ca. 30 Wohneinheiten erlaubt.

Im Inneren

Auch die innere Struktur der Baukörper ist geprägt durch ihre Kompaktheit. Die entwickelte prototypische Grundrissformation erlaubt durch Schaltzimmer ein beliebig konfigurierbares Typenspiel über alle Geschosse und Baukörper.

Bezeichnend für die Wohnungstypen ist der Bewegungsspielraum ihrer BewohnerInnen, das „Rundherum laufen“ wird zelebriert, dennoch gibt es in keiner der Typen Durchgangszimmer.

Besonders herauszuheben ist der Wintergarten der als „Jokerzimmer“ allen 91 Wohnungen zugeschaltet wird und multifunktional nutzbar ist (Freiraum, Homeoffice, Essplatz, Gästezimmer).

Ähnlich verhält sich auch die Konzeption des zwischen zwei Wohntürmen eingebetteten Kindergartens mit seinen 9 Gruppenräumen. Der Grundriss folgt ebenfalls dem zentralen Thema der Flächeneffizienz bei gleichzeitiger räumlicher Großzügigkeit. Die Ausrichtung des Kindergartens zum Garten- und Spielbereich ermöglicht beiden Geschossen einen direkten Zugang zum Freiraum.

Im Kollektiv

Vervollständigt wird das neuformierte Quartier durch sein vielseitiges Angebot an kollektiven Kommunikationsorten. Man findet sie nicht nur ebenerdig in Form von Regengeschützen Arkaden und Grünraum, sondern in jedem Bauteil auf allen Geschossen in Form von verglasten flexibel bespielbaren Gemeinschaftsräumen (Co-Working-, Kinderspiel-, Bibliotheks- oder Lesebereich). Komplettiert wird der große Fundus an Treffpunkten durch grüne Oasen auf den Dächern aller Bauteile, die der gesamten BewohnerInnenschaft zur Verfügung stehen.

Verfahren

EU-weit offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb, Anerkennungs-Preis

Ort

Bernoullistraße, 1220, Wien, AT

Auftraggeber

Stadt Wien – Wiener Wohnen

Planung

2023

WNF

91 WE ca. 6.900m²

Team

Clemens Kirsch, Nina Aleydis Millet, Caroline Wolf, Maximilian Gömann, Haiyeon Kim

Projektpartner

Landschaftsarchitektur plansinn, Röhrer – Bauphysik

Modellbau

mattweiß

Visualisierung

ZOOMVP

Pläne

Lageplan
Diagramme zum Städtebaulichen Kontext - Höhenspiel
EG Haus B(ernoulli)/Kindergarten/Haus C(urie)
1.OG Haus B(ernoulli)/Kindergarten/Haus C(urie)
2.OG Haus B(ernoulli)/Kindergarten/Haus C(urie)
EG/1.OG Haus A(bel)
2.OG/DG Haus A(bel)
Wohnungstypen A/B/C
Wohnungstypen D/E
Exemplarischer Wohnungstyp B - Jokerzimmer, Wintergarten, Klimapuffer
Wohnzimmer zum Wintergarten
Sitznische im Zimmer zum Wintergarten
Adressbildung - Foyer Haupteingang
Schnitt durch den Kindergarten
Ansicht/Schnitt Haus A(bel)/B(ernoulli)
Süd-Ansicht Haus B(ernoulli)/Kindergarten/Haus C(urie)
Axonometrie der Gebäudehülle
Materialität der Fassade
Optionale Wandaufbauten
Die Baukörper aus der Fußgängerperspektive

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