Der 4-gruppige Kindergarten wird auf dem Wettbewerbsareal als kompakter, eingeschossiger Solitär im nordöstlichen Bereich des Areals platziert und setzt in Kombination mit dem Vorplatz einen sympathischen Identifikationspunkt mit Adressbildung innerhalb des heterogenen Umfeldes.

Umgeben von Grünflächen, wird die Natur gleichsam in den Innenraum hineingezogen, wodurch eine fließende Verbindung zwischen Innen- und Außenraum entsteht. Die spätere Erweiterung ist bereits mitgedacht und kann im ersten Obergeschoß, während des laufenden Betriebs realisiert werden.

Der Grundriss spielt mit Licht, Raum und Orientierung. Die Anordnung der Räume erlaubt eine umlaufende Bewegung und schafft stets einen direkten Blickbezug nach außen. Schon beim Betreten des Gebäudes öffnet sich der Blick in den Winter-/Klimagarten. Als Herzstück des Gebäudes schafft dieser Aufenthaltsqualität und Atmosphäre und spielt durch seine Transparenz beim Verteilen im Gebäude eine zentrale Rolle.

Die Gruppen- und Ruheräume ergänzen sich – wie Yin und Yang – und bilden ein Wechselspiel zwischen Außen und Innen, zwischen Aktivität und Rückzug. Während die Gruppenräume mit großen Glasfronten Transparenz und Blickbeziehungen ins Freie bieten, ermöglichen die Ruheräume, welche mit 30 cm leicht erhöht angeordnet sind, eine intime räumliche Fassung, die Geborgenheit schafft.

Der Bewegungsraum liegt auf kurzem Wege zentral zwischen den Gruppenräumen und öffnet sich direkt zum Garten Richtung Süden.

Die Erschließungszonen übernehmen mehrere Funktionen gleichzeitig: Sie sind Garderobe, Verbindungsweg und Zugang (Schmutzschleuse) zum Garten.

Diese Lösung zeichnet sich einerseits durch einen kompakten Fußabdruck und eine optimierte Erschließungsfläche aus, und bietet andererseits für die Kinder Ausblick / Orientierung in alle Himmelsrichtungen – entsprechend dem Konzept vom „Raum als dritter Pädagoge“ (Loris Malaguzzi).

Für die Erweiterung sind nur minimale Eingriffe erforderlich, sodass der laufende Betrieb während der Bauphase weitgehend aufrechterhalten werden kann. Durch die Ergänzung einer Treppe im bislang verglasten Wintergarten entsteht eine helle, lichtdurchflutete Erschließung ins Obergeschoß. Ein zusätzlicher Lift im dafür vorgesehenen Technikraum sorgt für eine barrierefreie Erschließung aller Ebenen. Trotz des Ausbaus bleibt die Dachfläche im ersten Obergeschoß als zusammenhängender Spiel- und Bewegungsraum mit umlaufendem Rundlauf vollständig erhalten.

Unbehandelte, natürliche Oberflächen prägen die Anmutung des Kindergartens und ermöglichen den Kindern so auf spielerische Weise, mit den unterschiedlichen Werkstoffen in Kontakt zu treten.